Zur Geschichte der Alten Dorfkirche

In der Folge der Wiederinbesitznahme der Brandenburg durch Albrecht den Bären am 11. Juni 1157 zogen deutsche Bauern auch an Havel und Spree. In Golm siedelten am westlichen Fuße des Reiherbergs oberhalb der Höchstwassermarke Slawen des Stammes der Heveller. Die deutschen Bauern siedelten nördlich davon und betrieben Landwirtschaft auf den Sandern und Endmoränenflächen oberhalb der Hochwasserlinien. Möglicherweise bauten diese Siedler bereits eine erste Kirche, vielleicht ein einfaches Fachwerkgebäude. Dazu gibt es allerdings keine schriftlichen Berichte oder archäologischen Funde. Die Ersterwähnung Golms und der Golmer Kirche fand 1289 statt. Bei Sanierungsarbeiten an den Fundamenten im Jahre 2022 wurde durch den begleitenden Archäologen unter einem Findlingsblock des Fundamentes des ältesten Teiles der Kirche eine Tonscherbe gefunden, die zweifelsfrei dem frühen 13. Jahrhundert zugeordnet werden konnte, also noch in der Zeit vor der schriftlichen Ersterwähnung. Allerdings kann man nicht wissen wie und wann sie dorthin gelangte und ob sie vielleicht Hinweis auf ein älteres Gebäude ist.

Ab 1449 wurde die Apsis, der älteste noch vorhandene Bereich der Alten Dorfkirche, im Zuge der Grablege von Claus von Schönow errichtet.  Es folgten immer wieder Erweiterungen mit einer zweiten Bauphase im 16. Und 17. Jhdt.  Bereits 1778 war ein Neubau beantragt und abgelehnt worden. So erfolgte eine dritte Erweiterung 1779-1780 mit Verlegung des Glockenturms an die heutige Position. 1813 erfolgte eine Teilerneuerung des Dachstuhls, dabei gingen die Dachgaupen (Ochsenaugen) verloren und 1839 erfolgte eine neue Deckenschalung und Bemalung im Schinkelstil. 1883 bis 1886 wurde die Neue Kirche erbaut und die Alte Dorfkirche diente als Begräbniskapelle. Nach 1945 wurden die erheblichen Kriegsschäden durch Vermauern des ehemaligen Haupteingangs an der Nordseite und eines Fensters verschlossen.