Historisches zum Kirchengelände
Die Außenflächen der neu erbauten Kaiser-Friedrich-Kirche wurden 1886 aufwendig gestaltet, wie ein vorliegender „Situationsplan“ des Vermessungs-Revisors H. Mencke von 1886 zeigt. Zudem liegt die Lieferliste der Königlichen Landesbaumschule zu Alt Geltow vor und weist eine umfangreiche Anzahl von Büschen und Bäumen auf. Nach der Wende in den 90-er Jahren war davon nicht mehr viel zu finden. Dichter Wildwuchs umgab die Neue Kirche, dicht bis an das Gebäude heran. Nur ein Trampelpfad führte zum Eingang.
Die Alte Kirche war und ist nach wie vor vom Gräberfeld des Friedhofs umgeben und war weitgehend in dem Zustand, wie wir ihn auch heute vorfinden.
Eine Aufnahme der vorhandenen Bäume und Pflanzen Anfand der Zweitausender durch den Gartenbaumeister Ulf Mohr zeigte allerdings, dass einige verbliebene Bäume (Altbestand) nicht mit dem Pflanzplan Herrn Menckes übereinstimmen. Wahrscheinlich wurden bei der Pflanzung 1886 oder bei späteren Nachpflanzungen Änderungen vorgenommen. Noch heute findet man eine mächtige Säuleneiche (Quercus robur, vielleicht der Sorte ‚Fastigiata‘) südwestlich der Neuen Kirche, die eine Zwischenform zur modernen Pyramideneiche darstellt. Südöstlich steht auch eine Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), eine zu damaliger Zeit noch seltener Baum in Deutschland. Südwestlich steht eine Zerreiche (Quercus cerris), eigentlich ein Baum mediterranen Klimas, der aber in Zeiten des Klimawandels und Waldumbaus an Bedeutung gewinnt. Ganz besondere Bedeutung hat aber ein genau auf der Kirchenachse gepflanzter weißer Maulbeerbaum (Morus alba), der, wie jetzt entdeckt wurde, von einem doppelten Ziegelring umgeben ist, der exakt die Maße der Kirche aufnimmt. Der Maulbeerbaum erinnert an die Geschichte Zachäus des Zöllners aus der Bibel. Über den Baum werden wir mehr berichten. Erst als der Wildwuchs zurückgeschnitten wurde, wurde der Baum wiederentdeckt. Er war in einem schlechten Zustand, aber kräftiger Rückschnitt und die Beseitigung der beschattenden Konkurrenz ließen ihn sich erholen.